Pilotlehrgang zur deutschen rescEU CBRN-Dekontaminationskapazität
rescEU ist eine Initiative der Europäischen Union zur Stärkung des gemeinsamen Katastrophenschutzes in Europa.
Dazu gehört auch die Bereitstellung von Know-how und Ressourcen für eine transnationale CBRN-Dekontaminationskapazität. In Deutschland arbeiten THW, Bundesamt für BevölkerungrescEU ist eine Initiative der Europäischen Union zur Stärkung des gemeinsamen Katastrophenschutzes in Europa. Dazu gehört auch die Bereitstellung von Know-how und Ressourcen für eine transnationale CBRN-Dekontaminationskapazität.In Deutschland arbeiten THW, Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Bundespolizei seit Mai 2022 in einem gemeinsamen Projekt am Aufbau einer deutschen CBRN-Dekontaminationskapazität. Mitte Juli 2025 kamen CBRN-Spezialisten der drei Projektbeteiligten zu einem organisationsübergreifenden Team Management Course ans THW-Ausbildungszentrum Neuhausen.sschutz und Bundespolizei seit Mai 2022 in einem gemeinsamen Projekt am Aufbau einer deutschen CBRN-Dekontaminationskapazität. Mitte Juli 2025 kamen CBRN-Spezialisten der drei Projektbeteiligten zu einem organisationsübergreifenden Team Management Course ans THW-Ausbildungszentrum Neuhausen.
Vorab: CBRN ist das neue ABC und steht für chemische, biologische, radiologische und nukleare Notfälle, auf die sich die EU-Mitgliedsstaaten innerhalb ihrer rescEU-Initiative grenzüberschreitend vorbereiten wollen.
Antonella Cavallo, Program Manager rescEU CBRN Capabilities and Strategic Reserves bei der EU-Generaldirektion für Europäischen Katastrophenschutz und humanitäre Hilfseinsätze in Brüssel, und Laura Lorenz, Projektleiterin rescEU CBRN Decon beim THW, beantworten die wichtigsten Fragen zu dem in Neuhausen durchgeführten Team Management Course:
Antonella, wie ist die Idee zu einer EU-weit koordinierten CBRN-Dekontaminationskapazität entstanden?
Die Idee entstand aus der Erkenntnis, dass Europa besser auf chemische, biologische, radiologische und nukleare (CBRN) Bedrohungen vorbereitet sein muss. In den letzten Jahren haben geopolitische Spannungen, industrielle Unfälle und auch die COVID-19-Pandemie deutlich gemacht, wie verletzlich unsere Gesellschaft gegenüber solchen Gefahren ist.
Im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens wurde daher beschlossen, spezialisierte Kapazitäten aufzubauen, die schnell einsatzbereit sind und Mitgliedstaaten im Ernstfall unterstützen können. Die rescEU-Initiative, die ursprünglich zur Reaktion auf Naturkatastrophen ins Leben gerufen wurde, wurde also um CBRN-spezifische Fähigkeiten erweitert – unter anderem um mobile Dekontaminationseinheiten, die sowohl Personen, Fahrzeuge als auch kritische Infrastruktur dekontaminieren können.
Laura, wer war die Zielgruppe des Lehrgangs und welche Skills wurden vermittelt?
Zielgruppe des Team Management Course, kurz TMC, waren Führungskräfte der Bundespolizei, ehrenamtliche erfahrene Auslandseinsatzkräfte des THWs, sowie CBRN-Fachpersonal des BBK. Der Kurs richtete sich also an alle Führungsfunktionen in einer neu aufzustellenden Auslandseinheit.
Inhaltlicher Schwerpunkt war das gemeinsame organisations- bzw. behördenübergreifende Führungsverständnis einer deutschen rescEU CBRN Decon-Kapazität. Aber Pilotlehrgang bedeutet natürlich auch, dass wir als Projektgruppe selbst Erfahrungen sammeln wollten, die in die Weiterentwicklung der Strukturen und der Einsatzunterlagen einfließen sollen.
Antonella, wie passt die CBRN-Initiative in die EU Preparedness Union Strategy?
Die rescEU CBRN-Initiative fügt sich nahtlos in die Strategie der EU für eine Preparedness Union ein. Diese Strategie verfolgt das Ziel, Europa krisenfester zu machen – nicht nur durch technische Fähigkeiten, sondern vor allem durch eine stärkere, vernetzte Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten. Genau hier setzt auch rescEU CBRN an.
Wir investieren nicht nur in den Aufbau modernster Dekontaminationskapazitäten, sondern fördern auch den Aufbau einer einsatzbereiten europäischen Community von CBRN-Fachleuten, die im Ernstfall gemeinsam agieren können. Übungen, gemeinsame Planungen und Wissensaustausch sorgen dafür, dass diese Fähigkeiten nicht isoliert bleiben, sondern eingebettet sind in ein starkes, gemeinsames europäisches Reaktionsnetzwerk.
Laura, wie war das Feedback der Teilnehmenden? Welche Learnings nehmt ihr mit?
Das Feedback fiel durchweg positiv und ausgesprochen konstruktiv aus. Vor allem die Abwechslung von Fachvorträgen, Gruppenarbeit und Stabsrahmenübung, an der übrigens auch THW-Ehrenamtliche des OV Ofterdingen beteiligt waren, kam sehr gut an.
Als Verbesserungsvorschläge nehmen wir mit, den Kreis der Teilnehmenden künftig um weitere Führungsfunktionen zu erweitern und auch die Stabsrahmenübung entsprechend anzupassen. Außerdem gehen wir mit einem Rucksack voller Ideen für die Weiterentwicklung nach Hause – vor allem in Sachen der Kommunikationsstruktur und Logistik.
Alle vom THW zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle "THW" für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.
Inhalte teilen